Der Ausbau des Glasfasernetzes durch die Firma „Deutsche Glasfaser“ in Lauterbach hätte nach den ursprünglichen Plänen Ende 2022 abgeschlossen sein sollen. Doch bis heute ist noch kein Haus angeschlossen. Ortsvorsteher Erik Roskothen setzte daher das Thema auf die Tagesordnung der jüngsten Ortsratssitzung.
Die zuständige Projektleitung der Firma „Deutsche Glasfaser“ lehnt eine direkte Kommunikation mit dem Ortsrat jedoch ab. Stattdessen gaben der Leiter der städtischen Stabsstelle für Digitalisierung, Dr. Martin Alt und der Leiter des Breitbandbüros Saar beim Zweckverband Elektronische Verwaltung im Saarland – kurz eGo-Saar –Thomas Haböck dem Gremium Auskunft über den Stand des Projekts.
Danach gab und gibt es bei der „Deutsche Glasfaser“ mehrfach Probleme mit den beauftragten Baufirmen, sodass aktuell kein verlässlicher Zeitplan erstellt werden könne. Der Ortsvorsteher kritisierte jedoch vor allem die fehlende Kommunikation seitens der „Deutsche Glasfaser“. „Nach der sehr erfolgreichen Nachfragebündelung im Ort, bei der sich auch mein Vorgänger Dieter Peters aktiv eingebracht hatte, sollte man erwarten, dass die Bevölkerung über Verzögerungen im Projektablauf informiert wird.“, so Roskothen. Auch habe die Firma mit der Stadt Völklingen einen Kooperationsvertrag geschlossen.
Thomas Haböck und Martin Alt stimmten zu, dass die Kommunikation mit „Glasfaser“ verbesserungsbedürftig sei. Dass kürzlich auf dem Glashüttenplatz der Point-of-Presence (POP) – die Hauptverteilung des Netzes – gesetzt wurde, sei jedoch ein gutes und sichtbares Signal. Auch wenn die Enttäuschung über den bisherigen Verlauf in der Bevölkerung nachvollziehbar sei, plädierten beide dafür, an den Vorverträgen festzuhalten. Der Vorvertrag verursache weder Aufwände noch Kosten.
Auch Ortsvorsteher Erik Roskothen sieht im Glasfasernetz eine Chance: „Der Bedarf an hoher Bandbreite wird weiter wachsen. Im Privatbereich gewinnen z.B. Streamingdienste immer mehr an Bedeutung. Aber auch in der Arbeitswelt steigen die Anforderungen. Freiberufler oder Angestellte im Homeoffice werden immer abhängiger von einem schnellen und stabilen Internetanschluss. Der Ausbau ist weiterhin eine große Chance für unser Dorf – auch wenn es noch einige Monate dauern sollte.“
Für den parallel laufenden Anschluss der Grundschule ans Glasfasernetz – ein vom Land und Bund geförderter Ausbau im „Gigabitpakt Schulen Saar“ – gebe es nun einen Endtermin. Ende Oktober wird die Schule am Netz sein. Die Zwischenzeit solle nach Angaben von Dr. Alt genutzt werden, die Digitaltechnik im Schulgebäude zu modernisieren und damit Fördermittel des „Digitalpakt Schule“ abzurufen. „Vorausgesetzt es gibt bei den Fachfirmen ausreichend Kapazitäten, um unsere Projekte umzusetzen“, schränkt Dr. Alt seine Zusage ein.